NAZI~LINE PROJEKTE: HAMLET IN ZÜRICH
NAZI~LINE verfolgt das Ziel der Intergration von "Rechten" [u.a. Neo-Nazis] in Wirtschaft, Industrie und Kultur. Mehrere Projekte stehen zur Zeit kurz vor der Realisierung [Wir werden sie zum gegebenen Zeitpunkt via Newsletter und Presse-Release bekannt geben].
Im kulturellen Bereich ist der erste Erfolg von NAZI~LINE bereits Tatsache. Hier sehen Sie eine erste Dokumentation der NAZI~LINE Projekt-Arbeit, mit unserem Botschafter und Redaktor Christoph Schlingensief.
 
Presse-und Publikums-Tour Schingensief/Hamlet-Ensemble:
Tag2: 18.04.01
Auch der zweite Ausseneinsatz in der Zürcher Innenstadt geriet für Schlingensief und das Team von NAZI~LINE zu einem vollen Erfolg. Auf dem Hirschenplatz hatte er sich mit seinen Mitstreitern postiert und nach wenigen Minuten bereits eine riesige Menschenmenge versammelt. Stürmischer Beifall und begeisterte Rufe der Zuschauer machten deutlich, wie fruchtbar der Boden ist, auf den Schlingensiefs Forderungen und Standpunkte in Zürich fallen. Auch kritische Stimmen, zumeist von älteren Stimmbürgern wurden laut. Sie bemängelten vor allem, dass Schlingensief seine Aktion nicht in Deutschland durchführe. Dort gäbe es wenigstens Nazis, die Schweiz hingegen sei nazifrei. Die Nazi~Line Mitarbeiter waren eine Stunde lang rege in Diskussionen und Debatten vertieft. Am Ende standen 503 Unterschriften für ein Verbot der SVP.

Die Aktion war noch am Nachmittag gefährdet gewesen, da die Stadt eine Genehmigung verweigerte und mit Strafanzeige drohte. Doch eine halbe Stunde vor Beginn zeigte man sich gesprächsbereit und genehmigte vorbehaltlos diese und alle weiteren Aktionen von Nazi~Line.
Tag1: 17.04.01

Bei strahlendem Sonnenschein und unter reger Anteilnahme der Bevölkerung fand heute in der Zürcher Innenstadt (Bahnhofstr./Pestalozzianlage) der erste Ausseneinsatz von Christoph Schlingensief und NAZI~LINE statt. An einem Informationsstand machten Schlingensief und die Schauspieler Irm Hermann, Sebastian Rudolph, Kalle Mews, Artur Albrecht, Peter Kern, Stefan Kolosko u.v.a. die Zürcher Bürgerinnen und Bürger auf die Ziele und Vorhaben von NAZI~LINE aufmerksam.

Die Forderung nach einem Verbot der Schweizerischen Volkspartei (welche zuvor die HAMLET-Inszenierung hatte verbieten wollen – siehe Interpellation) wurde von den Zuschauern jubelnd und mit viel Beifall aufgenommen. Gemeinsam mit Schlingensief skandierte die Menge den Ruf „Die Schweiz bleibt Nazi-frei!" Die Behörden reagierten freundlich und hilfsbereit. So stellten z.B. die Verkehrsbetriebe spontan und unbürokratisch Mitarbeiter ab, die begannen, den Verkehr zu regeln, da aufgrund des Menschenauflaufs die Strassenbahnen nicht mehr ungehindert passieren konnten. Selbst der Schweizer Staatsschutz zeigte sich kooperativ und liess das Team von NAZI~LINE gewähren, obschon eine Genehmigung der Aktion von der Stadt ohne Angabe von Gründen abschlägig beschieden worden war.

Innerhalb einer Stunde trugen sich mehr insgesamt 418 Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in die Unterschriftenlisten von NAZI~LINE ein und unterstützten damit die Forderung nach einem Verbot der SVP. In Interviews mit den zahlreichen Pressevertretern wertete Schlingensief den ersten Ausseneinsatz von NAZI~LINE als „durchschlagenden Erfolg" und einen „ersten Sieg über die Machenschaften der SVP". Schlingensief: „Die Schweiz hat heute endlich ihr wahres Gesicht gezeigt. Der freie Schweizer sagt eindeutig und kompromisslos NEIN zu allen neonazistischen Umtrieben und der Politik der SVP!"

>> aktuelle Berichterstattung erfolgt täglich

 

Die SVP-Interpellation gegen Hamlet & NAZI~LINE: Originaldokument hier
Von Peter Mächler (SVP) und Thomas Meier (SVP) ist am 17.1.2001 folgende Interpellation eingereicht worden:

Mitte April dieses Jahres wird an der Pfauen-Bühne des Zürcher Schauspielhauses unter dem deutschen Regisseur Christoph Schlingensief die als "Uraufführung" angekündigte Neuinszenierung von Shakespeares Hamlet stattfinden.

Der in der Theaterszene als "Agent provocateur" ("Tages-Anzeiger" vom 23. April 1998) und "notorischer Provokateur" ("Spiegel online" vom 10. Mai 2000) geltende Christoph Schlingensief ist in der Vergangenheit verschiedentlich durch Inszenierungen aufgefallen, die ein gerichtliches Nachspiel zur Folge hatten.

Im September 1997 wurde Schlingensief von der Polizei auf offener Bühne verhaftet, als er im Rahmen einer Kunstauktion an der Documenta in Kassel ein Schild mit der Aufforderung "Tötet Helmut Kohl" präsentierte. Am 23. November 1999 erstattete die Jüdische Gemeinde Berlin gegen Schlingensief Strafanzeige, nachdem am Vorabend an der Berliner Volksbühne bei einer Aufführung unter künstlerischer Leitung Schlingensiefs das Publikum dazu aufgefordert worden war, "das Wort ‘Judensau‘ zu sagen" ("Frankfurter Rundschau" vom 24. November 1999). Am Grazer Schauspielhaus wurde das Publikum am 6. Mai 2000 in Schlingensiefs Beitrag zu einem Schnitzler-Abend mit der wiederholt skandierten Aufforderung "Tötet Wolfgang Schüssel" konfrontiert, was zu einem Strafverfahren gegen Schlingensief führte. Ebenfalls eine Strafanzeige zog eine in der Zeit vom 12. bis 17. Juni 2000 in der Wiener Innenstadt von Schlingensief durchgeführte Aktion nach sich, bei der auf einem Schild die Botschaft "Ausländer raus" verbreitet wurde.

In diesem Zusammenhang bitten wir den Stadtrat um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Welche Massnahmen werden getroffen um sicherzustellen, dass es bei der Hamlet-Inszenierung Christoph Schlingensiefs vom kommenden April am Zürcher Schauspielhaus nicht zu antisemitischen, rassistischen oder sonstwie strafrechtlich relevanten Vorfällen und Provokationen kommt?

2. Wie schützt sich die Stadt Zürich gegen allfällige Regressansprüche in Zusammenhang mit Klagen von Theaterbesuchern oder Dritten gegen die Verantwortlichen für das Theaterstück und gegen das Schauspielhaus Zürich?

3. Wie gedenkt der Stadtrat die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, falls die Schlingensief-Aufführung von Demonstrationen und Ausschreitungen begleitet wird?
 
Schweizer Unterschriftensammlung fuer die Abschaffung der SVP:
17.04.01: 418 Unterschriften
18.04.01: 921 Unterschriften

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