Ê Ê Ê Schlingensiefs Aussteigerprojekt als 11.Nominierung beim Theatertreffen Theater-Experiment mit Neonazis. Volksbuehne Berlin, dpa 07.04.2001 Berlin (rpo). Es ist ein Experiment. Christoph Schlingensief will fŸr seine "Hamlet"-Inszenierung sieben aussteigewillige Rechtsradikale als Akteure gewinnen. Die Produktion ist nun zum 38. Theatertreffen nach Berlin eingeladen worden. Dies wiederum ist ein mutiges Experiment der Festival-Leitung. Der Regisseur Christoph Schlingensief zeigt sein "Rechtsradikalen Aussteigerprojekt" beim 38. Theatertreffen in Berlin. Die Produktion sei nachtrŠglich zu dem vom 1. bis zum 24. Mai stattfinden Festival eingeladen worden, teilten die Berliner Festspiele am Freitag mit. Erstmals in der Geschichte des Theatertreffens werde damit eine Inszenierung nach Berlin geholt, die niemand der Verantwortlichen vorher gesehen habe. Schlingensiefs Produktion hat im Rahmen seiner "Hamlet"-Inszenierung am 10. Mai am Schauspielhaus in ZŸrich Premiere, in Berlin wird am 22. Mai ein Teil des StŸcks zu sehen sein. Schlingensief unterstŸtzt den Angaben zufolge im Zusammenhang mit seiner "Hamlet"-Inszenierung das von der Bundesregierung initiierte "Rechtsradikalen-Aussteigerprojekt (RAUS)", bei dem aussteigewilligen Neonazis Geld zur VerfŸgung gestellt werden soll. Der Regisseur wolle sieben aussteigewillige junge Rechtsradikale aus Berlin und Brandenburg mit Mitteln des Theaters und einer intensiven persšnlichen Betreuung "in den demokratischen Konsens zurŸckfŸhren". Die Jugendlichen sollen im "Hamlet" eine Theatergruppe spielen, die den Machthabern den Spiegel vorhŠlt. Sie sollen nach Ansicht von Schlingensief so lernen, dass es auch ohne Gewalt, Extremismus und AuslŠnderfeindlichkeit mšglich ist, eine Perspektive zu entwickeln. dpa/rpo