Antifa KOK
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An die lokale & überregionale Presse
Mit der Bitte um Berücksichtigung / Veröffentlichung
Sehr geehrte Damen und Herren,
laut einem Artikel im heutigen Express tritt der Neonazi Torsten Lemmer
in einem Theaterstück von Christoph Schlingensief auf. Schlingensief
ist für seine künstlerischen und politischen Experimente in
teilweise provokanter Form durchaus bekannt.
Doch die Naivität mit der er und Peter Kern mit Lemmer & Co umgehen,
ihnen auf den Aussteiger-Leim gehen und sich von ihnen benutzen lassen,
hat uns doch sehr erstaunt. Lemmer ist nach wie vor Drahtzieher diverser
rechtsextremistischer Umtriebe in Düsseldorf, wie etwa mit seinem
Nazirock-Magazin "Rocknord", seiner rechtsextremen Hetzpostille
"Düsseldraht" oder der neonazistischen Schülerzeitung
"Reflex". Mit der Anbindung an diverse jugendliche Skinheadszenen
betreiben Lemmer, Jan Zobel und Co aktive neonazistische Organisierungsarbeit.
Wer Lemmer als harmlosen, gewandelten Neonazi darstellt, der sich -nur
weil er mal jemanden hatte, mit dem er reden konnte- von heute auf morgen
von der "Szene" losgesagt habe, geht seiner Strategie auf den
Leim. Bereits Ende 1993, als Lemmer aufgrund öffentlicher Proteste
seine damaligen Räumlichkeiten in Düsseldorf-Eller gekündigt
wurden, versuchte er sich durch Ausstiegsgerede aus der Schusslinie zu
bringen.
Lemmer will nach wie vor mit einem rechtsextremen Wahlbündnis zur
Kommunalwahl antreten, und da ist ihm jede Berichterstattung recht. Erst
recht, wenn sie in einem solchen Maße unreflektiert seine Positionen
wiedergibt, wie es die Express von heute getan hat.
Anna Names, Sprecherin des Antifa-KOK: "Torsten Lemmer und seine
Bande sind und bleiben Neonazis. Ihre Aktivitäten sprechen Bände.
Lemmers medialer Strategie der Sensationsheischerei durch die Integration
in ein Theaterstück in die Hände zu spielen und auch noch in
epischer Breite seine Aktivitäten und Positionen in den Medien wiederzugeben,
hilft nur seinen Ambitionen bezüglich seines Wiedereinzugswunsches
in das Rathaus. Es nützt rein gar nichts im Sinne eines aufklärerischen
Umgangs mit rechtsextremen Umtrieben."
Wir befürchten einen ähnlichen unkritischen Umgang wie mit den
großeingeläuteten staatlichen Aussteigerprogrammen, die nichts
anderes sind als reine Makulatur.
Aufklärung tut nach wie vor Not, aber dies ist noch lange kein Grund,
Neonazis medialen Raum einzugestehen. Dieser muss ihnen genommen werden!
Kampf dem Faschismus!
Für Rückfragen stehen wir Ihnen jeder Zeit zur Verfügung,
mit freundlichen Grüßen,
Anna Names, Sprecherin des Antifa-KOK.
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